Domplatz – Paradies in der City



Entspannung und Besinnung im Klostergarten, links im Hintergrund die wiederaufgebauten Arkaden des Johanneums - Blick Richtung Speersort / Buceriusstrasse

Teilnahme am Ideenaufruf für die Neugestaltung des Domplatzes in der Hamburger City (www.hamburg-domplatz.de). 

Einleitung

Domplatz – Paradies in der City – Klostergarten mit Fahrstuhl in die Vergangenheit und Gegenwart und mit der Seilbahn („Skylink“) in die HafenCity und auf die Elbinsel

Vom 29.05. – 14.06.2007 wurde auf der Internetplattform www.hamburg-domplatz.de ein Online-Dialog durchgeführt. Hier konnten die Bürger und Bürgerinnen ihre Ideen und Konzepte zur Neugestaltung des Domplatzes in Hamburg einbringen. Der Online-Dialog wurde von der TuTech Innovation GmbH im Auftrag der Freien und Hansestadt Hamburg unter der Federführung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt durchgeführt.

An diesem Forum war Karsten Breckwoldt mit 2 Ideenskizzen beteiligt:
Die Idee des „Skylink“ (eine Kabinenseilbahn, die die innere Stadt mit der HafenCity verbindet und über die Elbe springt) wurde bei der abschließenden Ideenbewertung innerhalb des Forums auf Platz 2 gewählt, die Idee „Klostergarten“ auf Platz 3. Insgesamt wurden 27 Ideen eingereicht. Einen Monat nach dem Internetforum wurden erste Gespräche über den Bau der Kabinenseilbahn zwischen einem Investor, dem österreichischen Unternehmen Doppelmayr Garaventa (Weltmarktführer im Seilbahnbau) und der Behörde für Stadtentwicklung geführt.

Kurzbeschreibung

Übersicht
Übersicht

In Anlehnung an das einstige Kloster wird der neue Domplatz von einem Klostergarten mit Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen, Sträuchern, Wiesen mit Küchenkräutern und Heilpflanzen und Gemüsebeeten üppig bepflanzt. Umgeben wird der Platz von einem Wassergraben mit Brücken. An der ursprünglichen Stelle sollen die Arkaden des Johanneums wieder aufgebaut werden. Die ausgegrabenen Mauerreste des Johanneums und des gotischen Doms werden in den Entwurf eingebunden und stellenweise freigelegt. Eine Freiluftarena dient historischen Aufführungen(Geschichte Hamburgs), Konzerten und offenen Gottesdiensten. Eine Gartenlaube an einem Teich dient als Teehaus und erinnert daran, dass Hamburg eine Tee-Metropole ist. Wasserläufe und Skulpturen runden das harmonische Bild des Gartens ab.

Des Weiteren wird ein unterirdisches Ausstellungsgelände (in Anlehnung an die Ausstellung „Von der Hammaburg zur HafenCity“) mit einem Fahrstuhl und einem runden, gläsernen, abhängig von der Lufttemperatur illuminierten Aussichtsturm, der an den Bischofsturm erinnern soll, gekoppelt. Obdachlose finden in einem Resozialisierungsprojekt eine neue Aufgabe als Gärtner.

An einer besonders schönen Stelle im Garten, direkt neben einem Apfelbaum, steht ein Wunschbriefkasten.

Die Endstation der neuen Hamburger Attraktion Skylink, eine Kabinenseilbahn, liegt außerhalb des Gartens, direkt an der Domstrasse. Die Seilbahn verbindet die innere Stadt mit der HafenCity und springt über die Elbe.

Gestaltung

Wiederaufgebaute Arkaden des Johanneums

Entspannung und Besinnung im Klostergarten, links im Hintergrund die wiederaufgebauten Arkaden des Johanneums - Blick Richtung Speersort / Buceriusstrasse
Entspannung und Besinnung im Klostergarten, links im Hintergrund die wiederaufgebauten Arkaden des Johanneums – Blick Richtung Speersort / Buceriusstrasse

Ein anstrengender Einkaufsbummel liegt hinter mir. Von der Mönckebergstrasse her nähere ich mich dem neugestalteten Domplatz.

Ein Wassergraben umgibt den Platz. Zunächst überwinde ich den Wassergraben über eine Brücke. Dann durchquere ich die wunderschönen, wiederaufgebauten Arkaden des Johanneums – und tauche ein in das neue Paradies der Hamburger City.

 

 

 

 

Lehrgarten

Wiese mit Küchenkräutern und Heilpflanzen
Wiese mit Küchenkräutern und Heilpflanzen

Ein Duft von Kräutern und Rosen liegt in der Luft. Ich betrete einen Garten – einen Klostergarten. Ein Paradies der Sinne, welches zum Durchatmen, Ausruhen und Besinnen einlädt.

831/34 wurde der Hammaburg ein kleines Kloster hinzugefügt. In Anlehnung an dieses Kloster wird der neue Domplatz von einem Klostergarten mit Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen, üppig bepflanzten Gemüsebeeten, einer kleinen Wiese mit Küchenkräutern und Heilpflanzen begrünt. (Obwohl sich nun herausgestellt hat, dass der Domplatz wohl nicht der Standort der historischen Hammaburg war, sei dieser Bezug zur Hammaburg erlaubt). Dieser Garten dient gleichzeitig als Lehrgarten.

Kleine Tafeln erzählen uns, welchen Namen die Pflanzen tragen und wie die Pflanzen genutzt werden. An den Mauerresten des Johanneums und des gotischen Doms, welche überall auf dem Domplatz durch die Ausgrabungen freigelegt wurden, ranken rote und gelbe Rosen und grüne Efeublätter. In allen Teilen des Gartens fließt Wasser durch kleine steinerne Rinnen und Bäche, die mit dem Wassergraben rund um das Gelände verbunden sind. Skulpturen stehen am Wegesrand.

Teehaus und Teich

eine Gartenlaube an einem Teich dient als Teehaus - Blick Richtung Schoppenstehl
eine Gartenlaube an einem Teich dient als Teehaus – Blick Richtung Schoppenstehl

Ein kleiner Teich lädt zum verweilen ein. Hier beobachte ich Frösche,kleine Goldfische und lasse die Seele baumeln. Eine Gartenlaube neben dem Teich dient als Teehaus und erinnert daran, dass Hamburg eine Tee-Metropole ist.

 

 

 

 

 

 

 

Freiluftarena in Anlehnung an die historischen Wallanlagen

Freiluftarena in Anlehnung an die historischen Wallanlagen mit (Paradies-)Apfel im Vordergrund - Blick Richtung Curienstrasse
Freiluftarena in Anlehnung an die historischen Wallanlagen mit (Paradies-)Apfel im Vordergrund – Blick Richtung Curienstrasse

Von meinem Platz kann ich auf die Freiluftarena schauen, welche von ihrer Bauweise einen Bezug zu den historischen Wallanlagen bildet. Dort werden abends historische Stücke aufgeführt, die Bürgern und Touristen die Geschichte Hamburgs spielerisch näher bringen. Auch Musikaufführungen finden hier immer wieder statt. Eine Besonderheit sind die offenen „Nach-der- Arbeit-Gottesdienste“, die hier im Sommer 1x in der Woche mittwochabends unter freiem Himmel gehalten werden.
Alle Glaubensrichtungen können hier Gottesdienste ausrichten und alle Glaubensrichtungen sind eingeladen, die jeweiligen Gottesdienste zu besuchen, so dass an diesem historischen Ort ein Zeichen für Toleranz gesetzt wird. Durch die Ausrichtung im Freien ist die Hemmschwelle für den Besuch eines Gottesdienstes niedrig gehalten. Manche Gottesdienste sind mit Live-Musik, Theater und Podiums-Diskussionen kombiniert.

In dem Klostergarten haben Obdachlose in einem Resozialisierungsprojekt eine neue Aufgabe gefunden. Sie pflegen den Garten.

Neuer Bischofsturm mit Ausstellungsgebäude

gläserner, illuminierter "Neuer Bischofsturm" - gleichzeitig Eingang zu den unterirdischen Ausstellungsgeschossen - und die wiederaufgebauten Arkaden des Johanneums - Blick Richtung Speersort
gläserner, illuminierter „Neuer Bischofsturm“ – gleichzeitig Eingang zu den unterirdischen Ausstellungsgeschossen – und die wiederaufgebauten Arkaden des Johanneums – Blick Richtung Speersort

Nun habe ich mich genug ausgeruht und möchte einiges über die Geschichte Hamburgs erfahren. Ich gehe zum dem runden, gläsernen Aussichtsturm (Neuer Bischofsturm) hinüber. Dieser Turm ist automatisch abhängig von der Lufttemperatur illuminiert (unter 0 Grad Blautöne, über 0 Grad Rottöne). Der Turm ist dezent gehalten. Man kann sogar etwas hindurchschauen, so dass der Turm nicht in Konkurrenz zur St. Petri-Kirche steht.

Mit dem Fahrstuhl fahre ich allerdings nicht hinauf, sondern hinunter, in die Vergangenheit. Unter dem Domplatz ist ein zweigeschossiges Ausstellungsgebäude errichtet worden. In diesem Ausstellungsgebäude werden die Epochen der Geschichte Hamburgs lebendig. Die Ausstellung ist angelehnt an die Ausstellung „Von der Hammaburg zur HafenCity“, welche 2005 in der Rathausdiele zu sehen war. Übriggebliebene Mauerreste des Johanneums und des gotischen Domes sind auch hier in die Gestaltung der Ausstellungsräume einbezogen.

Auch die Fundstücke der Ausgrabungen sind hier zu bewundern. Nachdem ich mich ausgiebig mit der Vergangenheit Hamburgs beschäftigt habe, steige ich wieder in den Fahrstuhl und fahre in die Gegenwart – auf den Aussichtsturm hinauf.
Oben angekommen genieße ich den Blick auf die Elbe, die Hafencity, die Innenstadt und auf die Alster. Abends öffnet auf der Aussichtsplattform eine Cocktailbar, so dass im Klostergarten auch ein wenig Nachtleben stattfindet.

Skylink

 Skylink - Blick vom Alten Fischmarkt Richtung Willy-Brandt-Str
Skylink – Blick vom Alten Fischmarkt Richtung Willy-Brandt-Str

Der Blick von oben hat mich motiviert, noch einen Abstecher in die Hafencity zu unternehmen. Direkt neben dem Domplatz, außerhalb des Klostergartens am alten Fischmarkt, liegt die Endstation der neuen Hamburger Attraktion: dem Skylink.

Der Skylink, eine Kabinenseilbahn, schwebt lautlos vom Alten Fischmarkt über die Willy-Brandt-Str hinüber, in der Mitte der Brandstwiete entlang, hält in der Speicherstadt und endet in der HafenCity am Kreuzfahrtterminal.

Die Seilbahn eröffnet einen wunderbaren Panaromablick entlang der neuen Achse zwischen innerer Stadt und HafenCity.

Im nächsten Jahr soll damit begonnen werden, die Trasse zu erweitern und den Skylink über die Elbe, zum Hafenmuseum (50er Schuppen) springen zu lassen …

Eine dritte Trasse könnte auf der Elbinsel vom Hafenmuseum zum neuen Wilhelmsburger Volkspark (Internationale Gartenschau) führen – aber das ist ein anderes Kapitel…:-)

Alternative 1: Falls eine Trasse Domplatz - Brandstwiete - St. Annen - Brooktor - Cruise Center aus denkmaltechnischen Gründen (Speicherstadt) und wegen beengter Verhältnisse am Neuen Dovenhof und in der Speicherstadt nicht machbar ist, wäre folgende Alternative denkbar: Hauptbahnhof, Klosterwall - Oberbaumbrücke - Brooktorkai - Brooktor - Cruise Center
Alternative 1: Falls eine Trasse Domplatz – Brandstwiete – St. Annen – Brooktor – Cruise Center aus denkmaltechnischen Gründen (Speicherstadt) und wegen beengter Verhältnisse am Neuen Dovenhof und in der Speicherstadt nicht machbar ist, wäre folgende Alternative denkbar: Hauptbahnhof, Klosterwall – Oberbaumbrücke – Brooktorkai – Brooktor – Cruise Center

PS:
An einer besonders schönen Stelle im Klostergarten, direkt neben einem Apfelbaum, ist ein Wunschbriefkasten aufgestellt. Hier können Bürger und Touristen ihre Wünsche und Ideen, die sie für die Stadt haben, einwerfen. Die Formulare gibt es im Aussichtsturm. Manche Wünsche sollen in Erfüllung gehen … 🙂

weiterführende Links

www.hamburg-domplatz.de | Ideenskizze Klostergarten … (Web-Site leider nicht mehr online)
www.hamburg-domplatz.de | Ideenskizze Skylink … (Web-Site leider nicht mehr online)
www.hamburg-domplatz.de | alle bewerteten Ideen des Forums … (Web-Site leider nicht mehr online)
Visualisierung der Skylink-Trasse(n)

Demos Monitor | 31.07.07 – Wird der Skylink realisiert?  (Beitrag leider nicht mehr online)

Presse

FAZ | 15.04.09 – Die moderne Mitmach-Stadt – (Klostergarten und Skylink werden erwähnt)  (Beitrag leider nicht mehr online)
DieWelt | 01.08.07 – Hamburg könnte zur Gartenschau 2013 eine Seilbahn bekommen

Die Ideenskizze ist nicht ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Autors zu verwerten oder zu verwenden.

Karsten Breckwoldt | www.k-breckwoldt.de